Menschen an und sofort nimmt das Gehirn Einschätzungen vor. Die Amygdala – ein mandelgroßer Kernkomplex und Teil unseres Gehirns – ist an dieser ersten Einschätzung wesentlich beteiligt. Denn es gehörte zu ihren Aufgaben, emotionale Bewertungen von eventuellen Gefahren und Situationen vorzunehmen. Und so spürst Du zum Beispiel intuitiv, ob Du Jemanden sympathisch findest oder nicht oder sogar in eine Abwehrhaltung gehst.
Sterben oder überleben hing bei unseren Vorfahren fast immer von der richtigen Einschätzung ab. Unser Gehirn folgt heute noch diesen alten Mustern. Wer vertrauensvoll und ehrlich wirkt, gewinnt. Heute noch Wir alle haben ja eine Vorstellung davon, wie wir meinen, zu sein. Wir haben ein Bild von uns selbst. Angefangen von Einschätzungen und Beschreibungen (z.B. Eigenschaften, Fähigkeiten, Fertigkeiten, wie wir unseren Körper wahrnehmen, Wertevorstellungen) bis hin zu der Meinung, welchen Eindruck wir denn auf andere machen – den „berühmt berüchtigten ersten Eindruck“.
Der Eindruck von dem wir gern mal behaupten, dass er nicht überzubewerten ist, weil wir uns nicht von Äußerlichkeiten beeinflussen lassen. Und es doch irgendwie tun. Denn der erste Eindruck hat Macht.
Die Art wie Du Dich kleidest, auftrittst, sprichst, Dich verhältst und auch das, was du ausstrahlst – verrät, welches Bild Du von Dir hast. Auch dann, wenn Du Dir darüber vielleicht gar keine Gedanken machst. Du zeigst im Außen, welches Bild Du im Innen von Dir hast.
Wenn Du andere Menschen für Dich begeistern möchtest, sie dazu bringen willst, dass sie Dich näher kennenlernen wollen, ist es wichtig, innezuhalten und sich damit auseinanderzusetzen, wie Du auf andere wirkst.
Gerade dann, wenn Dir ein positiver Eindruck besonders wichtig ist. Egal, ob bei einem Date, einem Vorstellungsgespräch oder jeder anderen Situation in Deinem Leben.
Was passiert denn bei einer ersten Begegnung?
Du schaust einen Dir fremden!
Und von einer getroffenen ersten Einschätzung weichen wir obendrein nur selten ab. Blitzschnell bewerten wir. Und danach suchen wir unbewusst Argumente, die uns in unserem Urteil bestätigen. Andere dürfen Fehler machen und sich irren? Du aber nicht? Erwischt? Du siehst mich lächeln, ich ertappe mich auch immer mal wieder dabei.
Ich erinnere mich an eine Reportage, die vor einigen Jahren im Fernsehen lief. Testpersonen wurden in das Schaufenster eines Kaufhauses gesetzt. Vorbeigehende Passanten sollten dann eine erste Einschätzung zu Beruf und Eigenschaften geben und erläutern, was sie wahrnehmen.
Ein Mann mit Anzug, Hemd und Krawatte und eine Frau im Business-Kostüm beurteilten Passanten so: „…garantiert ein Chef.“ „….ein wichtiger Job im Büro…“ „..hat mit wichtigen Menschen zu tun…“ Sowohl der Mann als auch die Frau sahen sehr gepflegt aus und trugen teure Kleidung.
Die Frage zu den Eigenschaften ließ keinen Passanten zögern und sagen: „Kann ich nichts zu sagen, ich kenne die Personen ja nicht.“, sondern wurden anhand der wahrgenommen Botschaften getroffen: dominant, gewissenhaft, intelligent, taff, erfolgreich … ich schreibe hier nur exemplarisch einige Aussagen auf. Dir ist sicher klar, was den nächsten Protagonisten angedichtet wurde, die dann genau das Gegenteil darstellten.
Auch Du bewertest andere Menschen – bewusst oder unbewusst. Und genauso machen sich andere Menschen einen Eindruck von Dir. Du kannst ihn positiv beeinflussen, wenn Du auf ein paar wichtige Details achtest. Denn sie verraten, welches Bild Du von Dir hat.
Die Checkliste für Deine positive Wirkung:
Wie wichtig ist Dir Kleidung? Kaufst Du sie spontan? Lass Dich nicht von Schnäppchen verführen! Prüfe immer, ob das Teil „sitzt“, vorteilhaft für Deine Figur ist und vor allem zum Stil Deiner anderen Kleidung passt. Schau genau hin! So verhinderst Du, dass „Schrankhüter“ und Einzelstücke Deinen Kleiderschrank zum Überquellen bringen. Denn sie sind es, die das Gefühl in Dir auslösen, Du hast nichts Passendes anzuziehen und es zieht Dich runter. Und dieses Gefühl wieder abzuschütteln, kann zur echten Herausforderung werden.
Du hast eine wichtige Verabredung? Wähle Kleidung, die zum Anlass passt, gut sitzt und nicht kneift und in der Du Dich vor allem wohl fühlst. Andernfalls rutschen diese angenehmen Gefühle, mit denen Du zur Tür rausgegangen bist“, in Nullkommanix in den Keller und Dein Selbstbewusstsein oft gleich mit.
Weißt Du, was Du stumm von Dir erzählst? Wenn nicht, achte mal bewusst darauf, wie Du sitzt, gehst, stehst und frage in Deinem Umfeld, ob man in Dir wie in einem offenen Buch lesen kann. Denn viele Deiner stummen Signale können auch Menschen lesen, die keine Körpersprache-Profis sind. Denn Du kannst das ja auch bei anderen …. (Du siehst mich lächeln…)
Magst Du Parfüm? Wenn Du zu einem Bewerbungsgespräch oder einem geschäftlichen Termin gehst, verzichte auf einen Duft, der schwer oder zu blumig ist. Auch dann, wenn diese Duftnote Dein Lieblingsduft ist. Denn die Nase sendet die darin enthaltenen Botschaften auch ans Gehirn. Besser passt zu geschäftlichen Anliegen ein leichter oder frischer Duft.
Schleppst Du Probleme oder Kummer mit Dir rum? Egal, weil Du im Moment keine Lösung dafür siehst oder die Augen davor verschließt… feinfühlige Menschen werden es merken. Manchmal ist das schon ein k.o.-Kriterium, ohne dass Du je davon erfahren wirst. Fühlst Du Dich dagegen „aufgeräumt“ und bist gut drauf, dann weißt Du sicher selbst, wie positiv Du dann auf andere Menschen wirkst und gewinnst.